Lese-Empfehlung

In memoriam Helena Adler

Die im Jänner diesen Jahres verstorbene Salzburger Schriftstellerin Helena Adler wurde nur 40 Jahre alt und veröffentlichte drei Romane. Vergangenes Jahr schon musste sie dem ORF krankheitsbedingt ihre Teilnahme am Ingeborg-Bachmann-Wettlesen absagen.

Im Lese.Treff sind zwei ihrer drei Romane entlehnbar, „Die Infantin trägt den Scheitel links“ und „Fretten“. In beiden wird der Leser/die Leserin in das Leben eines Mädchens auf einem Vier-Generationen-Bauernhof eingeführt. Die Geschichte der Hauptperson von der Kindheit bis zur frühen Mutterschaft wird in einer sehr bildhaften Sprache erzählt: „Schrill, derb, ungeschminkt, rotzfrech und hart wie das Landleben nach dem Zeltfest und vor der Morgenmesse. Eine sehr ernste Angelegenheit, ein sehr großer Spaß!“ schreibt der Verlag. So mancher schockierenden Metapher wird man dabei nicht entkommen… Wenn Sie sich aber auf Erzählweise und Sprache von Helena Adler einlassen, dann können diese Romane zu einem ganz besonderen Leseerlebnis werden.

„Fretten“ stand im Oktober 2022 auf Platz 1 der ORF-Bestenliste, „Die Infantin“ erhielt eine Nominierung zum Österreichischen und Deutschen Buchpreis. Die Salzburger Literaturszene, und nicht nur diese, trauert um eine ihrer interessantesten Persönlichkeiten. Sie hinterlässt einen Ehemann und einen Sohn – und uns diese beiden Bücher, die wir Ihnen gerne ausborgen!

Empfohlen von Natascha Bös