Hark Bohm - Amrum
Die friesische Nordsee-Insel Amrum ist der Schauplatz einer Erzählung von Nanning, ein Junge, dessen Schicksal am Ende einer unseligen Epoche ungewiss ist. Erster Roman des Filmemachers Hark Bohm ("Nordsee ist Mordsee")
Die friesische Nordsee-Insel Amrum ist der Schauplatz einer Erzählung von Nanning, ein Junge, dessen Schicksal am Ende einer unseligen Epoche ungewiss ist. Erster Roman des Filmemachers Hark Bohm ("Nordsee ist Mordsee")
Die friesische Nordsee-Insel Amrum ist der Schauplatz einer Erzählung von Nanning, ein Junge, dessen Schicksal am Ende einer unseligen Epoche ungewiss ist. Erster Roman des Filmemachers Hark Bohm ("Nordsee ist Mordsee")
So manche/r ist den kargen Reizen der kargen nordfriesischen Landschaft schon erlegen, so manche/n hat es zum Beispiel nach Sylt verschlagen, ein nordfriesisches Seebad mit Glamour-Faktor. Außer Sylt und der Nachbarinsel Föhr ist es Amrum, die es der Mehrheit der zivilisationsmüden Touristen angetan hat, mit seinen unterkühlten Reizen, mit Wind, Sturm, Ebbe und Flut, mit Sand, Strandhafer, mit Schlick und Watt. Und vor allem sind es die Menschen, die auf den nordfriesischen Inseln zuhause sind und die die Gäste versorgen und Binnenländer zu faszinieren vermögen. Ihr Sprache ist langsam und sie reden nicht gerade viel, so sagt man, und vor allem sprechen sie eine alte Sprache: Friesisch! Vor diesem reizvollen Hintergrund spielt die Geschichte dieses Buches, ebenfalls in einer eher sparsamen Sprache erzählt.
Der Autor und Filmemacher („Nordsee ist Mordsee“) Hark Bohm kommt von dort und hat seinen Inselroman in einer Epoche angesiedelt, als das Leben nicht nur dort, am Rande dessen, was man Großdeutsches Reich nannte, sondern überall einer historischen Zäsur entgegentrieb, dem Ende von Weltkrieg Zwei. Nanning, der 10jährige Protagonist des Romans, erlebt diese Zeitenwende, also die letzten Monate des Jahres 1945, als ein Zerrissener und auch die Menschen um ihn herum können dem Minderjährigen keinen Halt mehr geben, denn nun ist nichts mehr wie so wie vorher. Sie sind entweder Unbelehrbare, die den Umbruch verleugnen wollen, oder solche, die immer schon in Opposition waren, innerlich und äußerlich, oder sie sind Eindringlinge vom Festland: Flüchtlinge von der Ostfront oder später dann auch englische Besatzungssoldaten. Der Autor stellt im Erzählvorgang die widerstreitenden Gefühle Nannings der Natur dieser Landschaft gegenüber, quasi als Kommentar und als Gegenbild. Es ist ein Genuss, diesen Schilderungen von Fauna, und Flora, von Himmel und Meer zu folgen. Überdies erfahren wir einiges zu Land und Leuten. Zum Beispiel, dass die Amrumer von heute die Zuwanderer von gestern waren und dass ansässige Familien nicht nur bodenständige Landwirte, sondern auch trickreiche Strandräuber und einige von ihnen sogar tüchtige Kapitäne hervorbrachten. Und immer wieder in den vergangenen Jahrhunderten wanderten Amrumer auch wieder aus. Die große community von „Buten“*-Amrumern in Queens/New York City soll größer sein als Einwohnerzahl der Heimatinselt selbst! Auch sie spielen eine wichtige Rolle in der Romanhandlung – die Friesen im Big Apple!
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